Roman1.8.2015
Massum Faryar
Buskaschi oder Der Teppich meiner Mutter
Am Anfang steht eine Reise in die Vergangenheit: Schaer, der während der sowjetischen Besatzung aus Afghanistan fliehen musste, kehrt im Jahr 2008 zurück, um seine alte und kranke Mutter Khurschid in Herat zu besuchen. Er will ihre Erinnerungen vor dem Vergessen bewahren. Nach und nach fördert er ihre Geschichte zutage, die eng mit der Geschichte des Landes verwoben ist, und gibt alles, um ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Der üppige und kostbare Teppich seiner Mutter dient dabei als Erinnerungsstütze. In seiner Mitte zeigt er den afghanischen Nationalsport Buskaschi, einen Reiterwettkampf um eine tote Ziege, und liefert damit das Leitmotiv für die Geschichte der Familie und des Landes.Ähnlich opulent entfaltet sich die Geschichte von Khurschid und Scharif, die durch die Wirren des Landes führt, das eigenständig werden will, aber in einen Strudel aus Stammesfehden und Rivalitäten der Großmächte gerät – und am Ende des 20. Jahrhunderts zu einem Ausgangspunkt des Islamismus wird. Scharif, Sohn eines armen Bauern, Koranschüler und Lehrjunge eines Gemüsehändlers, erobert das Herz von Khurschid, Tochter aus wohlhabendem Haus, und wird zu einem einflussreichen Geschäftsmann.Der Buskaschi-Kampf im Jahr 1960 wird zu einem Wendepunkt in seinem Leben und zum Ausgangspunkt für die Entwicklung seines Sohnes Schaer, der Afghanistan in den 80er-Jahren aus politischen Gründen verlässt, aber dem Land und seiner Familie eng verbunden bleibt. Seine Reise zur Mutter steht im Zeichen der Suche nach dem verlorenen Paradies, das ihm sein Elternhaus, die Kindheit und Jugend in der Heimat Afghanistan war.
Vielleicht ist er in einer anderen Ausgabe (Taschenbuch) erhältlich.
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